Revolutionäre Haarwuchsforschung mit Keratin-Mikrosphären

In der Haarwuchsforschung wurde ein bedeutender Durchbruch erzielt. Dabei spielen winzige Keratin-Kügelchen, eingebettet in einem Gel, eine zentrale Rolle. Unsere Körper produzieren das Protein Keratin das Haare Haut und Nägel stärkt. Es findet sich auch in Shampoos und Conditionern um die Haarbeschaffenheit zu verbessern. Diese neue Forschung zeigt die sichere und effektive Anwendung von Keratin-Mikrosphären in der Behandlung von Haarwachstum. Keratinbasierte Nanopartikel wurden bereits vorher als Trägersysteme für medizinische Anwendungen untersucht.

Revolutionäre Haarwuchsforschung mit Keratin-Mikrosphären

5. März 2024     Kategorie: Wissenschaft
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Der Zugang zum Haarfollikel


Das Team der Universität Tsukuba in Japan nutzte die besonderen Eigenschaften von Keratin-Mikrosphären. Diese gelangen durch die Haarfollikel tiefer in die Hautschichten. Dabei schufen sie ein Gel aus wasserlöslichen Keratin-Kügelchen. Dieses konnte in einem Experiment mit Mäusen das Haarwachstum anregen. Die Hautschicht (Epidermis) stellt normalerweise eine Barriere dar. Die Haarfollikel bieten jedoch einen möglichen Zugangspunkt für therapeutische Mittel.

Fortschrittliche Versuche und Ergebnisse


In der Studie trennten die Forscher sieben Wochen alte männliche Mäuse in verschiedene Gruppen. Diese erhielten unterschiedliche Behandlungen auf eine zuvor enthaarte Rückenpartie. Dabei zeigte sich, dass die mit Keratin-Mikrosphären behandelten Mäuse schon nach zwei Tagen Haarwuchs zeigten. Dieser Effekt stand dem der mit Minoxidil behandelten Mäuse in nichts nach. Genanalysen bestätigten die positiven Wirkungen der Keratin-Mikrosphären auf die Haarfollikelentwicklung und stellten eine reduzierte Entzündungsaktivität fest.

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Positive Wirkungen auf menschliche Haarfollikelzellen


Die Forschung ging noch weiter. Sie testeten die Mikrosphären auch auf menschlichen Haarfollikelzellen. Die Keratin-Mikrosphären wurden erfolgreich in die tiefen Hautschichten transportiert, wo sie Haarwachstumsmarker aktivierten. Die Zellen zeigten keinerlei toxische Reaktionen.

Ausblick in medizinische Anwendungen


Die Studienautoren sind begeistert von dem Potenzial der Keratin-Mikrosphären. Sie glauben an diese Technologie welche die Medikamentenabgabe revolutionieren könnte. Besonders hervorzuheben sind die Anwendungen bei Haut- und Haarproblemen. Weitere Forschungen sollen zeigen wie genau dieses Trägersystem bei der Behandlung von haarfollikelbezogenen Krankheiten genutzt werden kann.

Die Entdeckung öffnet neue Wege in der Behandlung von Haarausfall und könnte die Basis für künftige Therapien bilden. Auch andere Studien fanden neue Mechanismen welche den Haarwuchs stimulieren.

Quelle: Keratin Microspheres as Promising Tool for Targeting Follicular Growth; Journal: ACS Applied Bio Materials; DOI:10.1021/acsabm.3c00956