Buddenbrooks / RR:Suche

Raid-Rush

Wissen, News, Stream und Download zu buddenbrooks

Alles im Web finden: Videos, Software, Bücher, Dokumente, Wissenschaft, Nachrichten

Kein Treffer zur Suche von buddenbrooks

Suchergebnisse: buddenbrooks

Frage zum Buch "Die Buddenbrooks" von Thomas Mann

Hey ich muss von der Schule aus das oben genannte Buch lesen. Vor ein paar Tagen habe ich die ersten 3 Kapitel gelesen und ich fand das Buch recht unspannend. Nun habe ich mir eine knappe Inhaltsangabe durchgelesen und festgestellt, dass der Inhalt des Buches ja doch nicht so sehr langweilig zu sein scheint.
Nun zu meiner Frage. Ist oder wird das Buch noch spannend oder ist es wenigstens erträglich zu lesen? Würde ich gern wissen. Falls jemand das Buch schon gelesen hat, würde ich mich über eine Meinung desjenigen zu dem Buch sehr freuen.
Mirabella15
Ich persönlich finde das Buch fabelhaft. Einfach fabelhaft. Die einzelnen Charaktere, vor allem die Jeans Kinder Toni, Thomas und Christian und ihre Schicksale, dazu das beklemmende Gefühl, dass es mit der Firma und der Familie schleichend bergab geht, die in diesem Zusammenhang tragisch wirkende Fixierung der Romanfiguren auf die Tradition und Familiengeschichte. all das macht ein großartiges Buch. Da es ja recht dick ist und man schon ein oder zwei Wochen daran liest, fängt man an, an der Geschichte teilzuhaben und mit den Handelnden mitzufühlen. Am Ende des Buches hatte ich das Gefühl mich von alten, guten Freunden zu verabschieden, die mich so "lange" begleitet hatten. Aber diese Meinung ist natürlich subjektiv. Versuche am besten, dich so weit wie es geht auf den Roman einzulassen und dann wird das schon!
Wirklich spannend wird es nicht, aber interessant, vor allem im geschichtlichen Kontext, denn es ist eine fast wahre Geschichte.
Und viele neue gehypte Bücher sind im Grunde auch nicht "spannend". Ich habe mich z.B. durch ersten 100 Seiten von Band 1 des Harri Potter gequält, nur um zu erfahren, warum alle so ein Bohei darum machen. Und Twilight habe ich nicht mal die ersten 50 Seiten geschafft.
Es wird mit jeder Seite spannender, wenn man nicht nur Szenen spannend findert, in denen rumgeballert wird oder Vampire auftauchen.
Förmlich der Atem hat mir gestockt, als Hanno stirbt, dies aber nirgendwo angekündigt wird, sondern mit dem Satz "Mit dem Typhus ist es folgendermaßen bestellt" ein Kapitel folgt, in dem mit ganz unemotionalen Worten ein Bericht geliefert wird, der den Ablauf einer tödlichen Krankheit schildert. Der scheinbare emotionslose Ton dieses Kapitels sagt einem nartürlich sofort, was geschehen ist, ist für mich aber ein genialer stilistischer Trick, dies dem Leser zu vermitteln.
Überhaupt ist für mich Th. Mann besonders spannend nicht nur wegen der bloßen Ereignisse, sondern hauptsächlich wegen seines oft genial ironischen Stils.
Lies mal die Erzählung "Tristan".
Ich will dich nicht vom Lesen abhalten aber siehe in der Media thek von ARD und ZDF nach. Den dieser Stoff wurde schon verfilmt.Ich hoffe die verfilmung macht dir Lust auf das Buch. Da ein Film doch ncht so rüberkommt
Hallo,
da liest sich ein gewisser Zwang in deinem Text. Du mußt das Buch lesen. Es ist ein Unterschied, ob dich das Buch anzieht, oder ob du dieses Buch aus bestimmten Gründen lesen mußt. Natürlich ist dieses Herangehen an ein Buch mit allerlei Erwartungen verbunden. Der Zwang, das Buch unbedingt lesen zu müssen, wirft einen Schatten auf deine Wahrnehmung beim Lesen.
Du könntest dieses Gefühl verändern, indem du dir ein Hörbuch besorgst, und dann in aller Ruhe nur zuhörst. Eine Aufnahme des Buchinhaltes über das Gehör ist intensiver, als das optische Wahrnehmen, da beim Hören die Muskulatur des Körpers unberührt bleibt. Die Augen werden nicht müde, die Arme schlafen nicht ein, und die Haltung des Körpers muß nicht aufrecht erhalten bleiben.
Daß nun die ersten Kapitel dich nicht befriedigen, ist ja verständlich wenn man bedenkt, daß es sich hierbei um eine Zeitgeschichte handelt, mit der du wohl kaum etwas gemein haben könntest. Es war eine völlig andere Zeit, und diese Epoche nun sich geistig vorzustellen bedarf eines inneren Empfindens, was für einen jungen Menschen, der nach vorne denkt, wohl kaum möglich sein dürfte.
Das Gefühl, vom Inhalt des Buches angezogen zu werden, ist wohl kaum zu spüren. Im Buch ist von Dingen die Rede, die dir vermutlich absolut unbekannt sein dürften. Es ist eine Welt, welche nicht mehr zum heutigen Weltbild paßt. Und diese Geschichte spielt dann noch in einem Milieu, in welchem du vermutlich dich unwohl fühlen würdest.
Du bist höchstwahrscheinlich mit solchen Menschen noch nie in Kontakt getreten, und somit dürften sie dir nur aus der Entfernung begegnet sein. Das kommt vom gesellschaftlichen Stand her, in den bestimmte Menschen einfach hineingeboren werden. Und wiederum andere Menschen bemühen sich des Öfteren, zu dieser Gesellschaftsschicht in Kontakt treten zu dürfen.
Im Grunde nennt man das auch Egospiele, da sich Menschen, welche im Ego leben, sich ganz von selbst erkennen und anziehen. Als Außenstehender sieht man diese Rollenspiele viel klarer, wie wenn man sich gerade in einer solchen Rolle befindet. Doch kann man in jeder Gesellschaftsschicht seine besonderen Rollen spielen. Es geht hierbei nicht um Kritik, als vielmehr die Rolle als solche zu erkennen.
Da Thomas Mann jede Rolle subtil beschreibt, entsteht nicht selten der Eindruck der Langatmigkeit. Doch ist es gerade diese Kunst des nur Beobachtens, was zu einer relativ objektiven Sicht verhelfen kann. Dann sind die Motive einer Handlung eher nachvollziehbar, wenn die Charaktere der Protagonisten zuvor beleuchtet wurden.
Und doch entsteht bei jedem Leser eine eigene Phantasiewelt, welche mit Fakten aus dem Buch gespeist wird. Immer öfter wirst du beim Lesen das Geschehen korrigieren wollen, wenn ein Protagonist sich nicht so verhält, wie du es erwartet hättest. Auch im Nachhinein wird dein Verstand das geschehen so verändern, wie du anstelle der Darsteller gehandelt hättest.
Diese Vorgehensweise des Verstandes erübrigt sich, wenn du das Werk als Filminszenierung betrachtest. Der Film nimmt dir die optische Nachgestaltung ab und liefert fertige Bilder. Zwar ist hierbei die Phantasie entlastet, jedoch überlagert das Geschehen oft die Dialoge, da das Auge zu sehr beschäftigt ist mit der Bildwahrnehmung.
Diese Methode der Betrachtung eines Geschehens ist nicht an diesen Roman gebunden. Es könnte jedes x-beliebige Geschehen sein, welches in Bild und Ton dargestellt wird. Hier wird die Kunst des Regisseurs benötigt, die Worte in Bilder zu fassen, um daraus ein Geschehen zu entwickeln, welches dem Geschehen im Buch strickt Folge leistet.
Doch dazu muß zuerst ein Drehbuch geschrieben werden, welches dem Romangeschehen gegenüber nicht entfremdend wirken darf. Und nun zu der Frage, ob nachdem dritten Kapitel die erwartete Spannung auch wirklich einsetzen wird. Doch es hängt auch vom Leser ab, in wieweit er sich das geschehen auch bildhaft vorstellen kann.
Hierbei liefert ein Hörbuch mehr Freiheit, da keine Ablenkung durch ein Lesen mit den entsprechenden Beeinträchtigungen vorliegt. Wenn beim Lesen oder Hören der Zwang eines Müssens nicht mehr spürbar ist, dann erfolgt die unvoreingenommene Wahrnehmung des Gehörten oder Gelesenen. Ich meine jetzt diesen Zwang, welcher dich ja erst veranlaßt hatte, das Buch lesen zu müssen.
Du hast nun drei Möglichkeiten. Den Film anschauen, das Buch lesen, oder das Hörbuch hören. Beim Film betrachten weiß ich nicht, ob das ein Lesen ersetzen kann. Das kommt auf die gestellte Aufgabe der Lehrkraft an. Da du aber lesen mußt, bleibt dir nichts anderes übrig, als deine Einstellung z oder Hören selbst zu ändern.
Herzliche

Technik, Games, Sicherheit